Regenbogenbrücke

An einer Stelle in der Ewigkeit gibt es einen Platz, den man Regenbogenbrücke nennt.

Wenn ein Tier stirbt, das eng mit jemanden zusammengelebt hat, begibt es sich zu dieser Regenbogenbrücke. Dort gibt es Wiesen und Hügel für all unsere speziellen Freunde, damit sie laufen und zusammen spielen können. Es gibt eine Menge Futter und Wasser und Sonnenschein, und unsere Tiere fühlen sich wohl und zufrieden. Alle Tiere, die einmal krank und alt waren, sind wiederhergestellt - gesund und vital. Die, die verletzt oder schwach waren, sind wieder heil und stark, so, wie wir uns an sie in unseren Träumen erinnern, wenn die Zeit vergeht.

Die Tiere sind glücklich und haben alles, außer einem kleinen bisschen: sie vermissen jemanden bestimmtes, jemanden, den sie zurückgelassen haben.

Sie laufen und spielen, aber der Tag kommt, an dem eines sein Spiel plötzlich unterbricht und in die Ferne schaut. Die hellen Augen sind aufmerksam, der Körper ist unruhig. Plötzlich trennt es sich von der Gruppe, fliegt förmlich über das grüne Gras, seine Beine tragen es schneller und schneller. Noch bist DU ein Punkt in der Unendlichkeit, doch wenn du und dein Freund sich endlich treffen, gibt es nur noch Wiedersehensfreude, die nicht enden will. Die glücklichen Küsse regnen über dein Gesicht, deine Hände streicheln wieder über den geliebten Kopf, und du siehst einmal mehr in die treuen Augen deines Tieres, die du lange nicht mehr gesehen, die du aber niemals aus deinem Herzen gelassen hast.

Dann geht ihr zusammen über die Regenbogenbrücke.

Allah nahm eine Handvoll Südwind und erschuf das Pferd.
Das Pferd wollte aber nicht zu Fleisch werden und es wollte
auch nicht den Menschen dienen.
Da versprach Allah, daß das Pferd
nach seinem Tod wieder zu Wind werden und fortan in Freiheit
leben würde.
Und Allah hat sein Versprechen gehalten.

(arabische Legende)

Wenns dich nicht gäbe.......

was wäre ich dann?
Reich an Zeit und Geld, mit Sicherheit

Doch wo wäre dann der Spaß, die Freud
Die du mir schenkst durch deinen Blick,
Dein Wiehern weckt in mir das größte Glück.

Mein Opa,
Was wär ich nur?
Ein roher Mensch ganz pur,
Ohne Freud und leid
Ganz allein nur unter Menschen kann ich nicht sein

Mein Opa
Was wär ich nur?
Du verstehst, verzeihst ohne Kompromiss
Zeig mir einen Menschen der so ist

Mein Opa was
Was wär ich nur?

Wenn Du das Schöne liebst dann lieb nicht mich
denn es gibt viel die sind Schöner als ich.

Wenn Du das Geld liebst dann lieb nicht mich
denn es gibt viele die sind Reicher als ich.

Wenn Du aber die Liebe liebst dann lieb nur mich
denn es keine die Dich mehr liebt als ich.

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach.

Was Du tun musst - tu es allein
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass Du sehr traurig bist, verstehe ich wohl,
doch Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehen,
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht ,dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Begleite mich dahin, wohin ich gehen muss.
Nur bitte bleib bei mir bis zum Schluss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit, ich bin sicher, wirst Du es wissen
Es war Deine Liebe, Die Du mir erwiesen.
Vertrauendes Wiehern ein letztes Mal,
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.

Du hast das Richtige getan.

Mit Dir

Weine nicht um mich, da ich hinausging in die sanfte Nacht.
Trauere, wenn Du willst, aber nicht lang dem Flug meiner Seele hinterher.

Ich habe jetzt Frieden, meine Seele hat jetzt Ruh, Tränen braucht es nicht.
Im Gegenteil, denke an das Glück der Liebe, die uns verband.

Es gibt keinen Schmerz, ich leide nicht und auch die Angst ist weg.
Mach deinen Kopf für anderes frei. Ich lebe in deinem Herzen fort.

Vergiss meinen Lebenskampf. Vergiss unseren letzten Streit.
Vergrab dich nicht im Jammertal, sondern freu Dich - ich habe gelebt - mit Dir.

Die Ballade von einem blinden Grubenpferd 
(Paul Zech (Pseud. Timm Borah), 19.2.1881 - 7.9.1946)


So schwarz weint keine Nacht am schwarzen Gitter,
wie in dem schwarzen Schacht das blinde Pferd.
Ihm ist, als ob die Wiese, die es bitter
in jedem Heuhalm schmeckt, nie wiederkehrt.

Es wittert durch das schwarze Fleisch der Steine
den Tod, und sicht ihn mit den toten Augen an,
und ist die ganze Nacht mit ihm alleine
und geht nur widerwillig ins Gespann.

Der Knabe, der es durch die Gänge treibt,
will es mit Brot und Zucker fröhlich machen.
... es kann nicht mehr wie andere Pferde lachen,
in seinen Augen bohrt die schwarze Nacht, und bleibt.

Nur manchmal, wenn vermengt mit Harz und Laub
waldfrisches Holz dort unten in der Grube landet,
reißt es, von Wahnsinn jäh umbrandet,
den Schädel hoch und stampft die Menschen in den Staub.

Im Berg, die schwarze Wetternacht,
schlägt Funken aus den Hufen
und ehe noch die Notsignale rufen,
hat sich das blinde Pferd verhundertfacht.

Und poltert durch das schwarze Labyrinth
und stürzt im Fliehn die tiefe Felsentreppe
herab und wiehert durch die grüne Steppe,
auf der die toten Pferde mächtig sind.

Endlose Stille bei dunkler Nacht,
die Stute über ihre Herde wacht.
Glasklare Augen schauen ruhig in die Weite,
beruhigende Wärme des Menschen an ihrer Seite.

Zuerst beunruhigten sie die Schritte im Gras,
Anspannung aller Muskeln, die sie am Körper besaß.
Warnendes Schnauben für ihre Herde,
furchtsames Wiehern der ihr anvertrauten Pferde.

Als Wächter blieb sie bis zum Schluß stehen,
und sah die Mähnen der angstvoll galoppierenden Pferde wehen.
Sie hatte die Gefahr früh genug erkannt,
und wäre bei einem Wolf wohl auch weggerannt.

Doch die Silhouette eines Menschen im letzten Licht,
viel bei ihrer Entscheidung ins Gewicht.
Gebannt auf ihrem Fleck zu verharren,
und neugierig auf den Menschen zu starren.

Freundlich wiehernd begrüßt sie den Unbekannten,
sich nicht bewußt, dass die anderen Pferde um ihr Leben rannten.
Stöbert gierig nach einem Apfel in den Taschen,
lässt sich hoffnungslos von ihm überraschen.

Leuchten der Klinge im Mondlicht -
hier spricht die Gewalt, kein Gericht.
Schmerzverzerrte ungläubige Augen,
Instinkte der Natur zu nichts mehr taugen.

Zustechen der Klinge immer wieder,
zusammenbrechen der alten Glieder.
Den Kopf hebt sie mit letzter Kraft,
aus tiefen Wunden strömt der Lebenssaft.

Instinkte der Natur waren erwacht,
nicht das Raubtier Mensch bedacht.
Letztes Schnauben als Warnung für ihre Herde,
im Mondlicht wild galoppierende Pferde.

Die Sonne geht strahlend auf am nächsten Tag,
keiner diese schreckliche Tat zu verstehen mag.
Stumm steht die Herde bei ihrem Artgenossen,
ein Pferd hat noch nie eine Träne vergossen.

Zitternd leidend in endloser Qual,
das Pferd hatte hier keine andere Wahl.
Vertrauen und bedingungslose Treue,
der Täter Mensch kennt keine Reue.

Wenn Du mir sagst, daß Du mich liebst...
sei Dir bewußt, was es für Dich bedeutet:

Es wird nicht einfach sein, mich zu lieben,
wenn ich mal wieder gar nicht liebgehabt werden will,
vielleicht einfach nur, weil ich mich mal wieder
nicht wirklich liebhaben kann - aber liebe mich trotzdem!

Es wird nicht einfach sein, mich zu lieben,
wenn ich mal wieder wie ein Elefant
auf Deinen Gefühlen herumtrampele,
einfach weil ich es gar nicht wirklich bemerke,
manchmal einfach trampeln will - aber liebe mich trotzdem!

Es wird nicht einfach sein, mich zu lieben,
wenn ich vom Leben mal wieder so verletzt bin,
vielleicht einfach nur, weil ich manchmal
einfach mimosenhaft und dadurch
verletzlich bin - aber liebe mich trotzdem!

Es wird nicht einfach sein, mich zu lieben,
denn ich erwarte dafür von Dir,
daß Du auch ein Stück Verantwortung,
ein Stück meiner Last an mir,
meiner Last mit mir trägst - aber liebe mich trotzdem!

Denn auch wenn Du es jetzt gerade nicht siehst,
auch wenn Du meinst, Dein Herz könnte
an Deiner Liebe zu mir ganz einfach erstarren
und vielleicht ein wenig versteinern,
sag' es mir und laß mich ruhig weinen - aber liebe mich trotzdem!

Genau in diesen Momenten, da brauche ich
Dein Verständnis,
Deine Fairness,
Deinen Trost
gerade wegen all meiner Fehler am dringendsten!

Denn auch wenn Du es in diesen Momenten
so gar nicht wahrnimmst,
so gar nicht glauben kannst,
denkst, ich hätte Dich belogen...
auch dann liebe ich Dich noch so - gerade deswegen
!

Regen peitscht um unser Haus
Ich mag gar nicht gern hinaus
lieber über Bücher sitzen
und am warmen Ofen schwitzen

Mürrisch stampfte ich durch Regen
mag mich heut nicht bewegen
Nehm mir vor auf jeden Fall
bleib heut nicht lang im Stall

Aus der kalten Winterluft
strömt mit entgegen warmer Duft
Ich hör' es scharren mit den Hufen
mit heller Stimme nach mir rufen

Ohren straff nach vorn gespitzt
Ponyaugen ganz gewitzt
Warmer Atem streift mein Haar
ein eigenes Pony wunderbar

Schon streichle ich den frechen Kopf
und zupfe Halme aus dem Schopf
Ich striegel ihm das weiche Fell
nach Hause geh' ich nicht so schnell

Kamerad Pferd

Pferde war´n zu allen Zeiten
stets dem Menschen treu ergeben,
standen hilfreich ihm zur Seite
oft ein ganzes Pferdeleben.

Makellos und ohne Tadel
viel gepriesen ihre Stärke
voller Anmut Stolz und Adel
züchterische Meisterwerke.

Manchen dieser edlen Tiere
ward ein Denkmal auferstellt
und fast auf der ganzen Erde
hat man laut von ihm erzählt.

Doch wer denkt an alle diese,
die im Rampenlicht nicht stehen,
die noch keine grüne Wiese,
keinen hellen Stall gesehen.

Wer denkt an die Grubenpferde,
die in immer dunkler Nacht
tief dort unten in der Erde
all ihr Leben zugebracht?

Und das unbekannte Pferd,
daß im Krieg dein treuer Freund gewesen,
daß die Kugel von dier abgewehrt,
sag, wo kann ich seinen Naman lesen?

Und das Pferd dort im Waggon
wartet auf den nahen Tod.
Warum in besten Jahren schon,
wer gab ihm kein Gnadenbrot?

Es hat sein Bestes stets gegeben,
nun ist´s gebunden und gefangen
und muß so früh in seinem Leben
dafür den bitteren Lohn empfangen.

Ich kauft es gerne, wär ich reich,
sein Blick stellt mir so viele Fragen
doch kann ich traurig und beschämt zugleich
nur leise DANKE zu ihm sagen.

Als die Raketen man erfunden,
ist das Soldatenpferd verschwunden.
Gegen die Technik war das Pferd
in off'ner Feldschlacht wenig Wert.

So fand es mit ein wenig Glück
zu Sport und Landwirtschaft zurück.
Sein Fazit aus der Kriegsgeschichte
wäre vermutlich:" Ich verzichte!"

Doch dann trieb der Hochleistungssport
erneut manch stillen Frieden fort.
Gebliestert und mit wundem Maul -
auch so erlebt man nun den Gaul,
als "Kamerad im Sport " veräppelt,
mit Dopingspritzen hochgepäppelt.
Kein Allgemeingut, doch gescheh'n,
und dann auch sicher kein Verseh'n.

Im Kampf um "Pötte" und Medaillen
wandeln sich Menschen zu Kanaillen.
Hier zieh' sich nun den Stiefel an,
wer wirklich gar nicht anders kann,
doch darf man nicht die Augen schließen,
vor Dingen die die Welt verdrießen.

Das Pferd verschreckt, flüchtete weiter
und landete beim Freizeitreiter,
mal "Western", mal mit "Schlips und Kragen"
im Sattel oder auf dem Wagen.
Auch der ließ manches oft vermissen,
denn vielfach fehlte ihm das Wissen:
Was nützt ein Sattel, der entzückt,
wenn er in seiner Kammer drückt?
Auch schlaucht ein Sonntagsritt "querbeet",
wenn man die ganze Woche steht.

Noch einer ist am Kummer schuld:
der Reiche mit viel Ungeduld.
Der hält sich dann einen Bereiter.
Die Ausbildung kommt dadurch weiter!
Das Jahrespensum soll er raffen
und alles in zwei Wochen schaffen;
das Pferd soll schnell Erfolge bringen,
doch so was kann man nicht erzwingen!

So vegetiert nun eine Herde
als Pferdemarkt der kranken Pferde.
Derart von Hand zu Hand gegeben
empfiehlt sich kaum ein Pferdeleben.
Der Mensch spricht oft von seiner Würde,
dem Pferd bleibt er so lang ' ne Bürde
bis er in seiner Führungsrolle
sich auch entschließt zur Selbstkontrolle.

Ein Dank ans Pferd ist nie veraltet,
mit ihm wurde die Welt gestaltet.
Heut ist man Partner - nicht mehr Knecht!
Dem Pferd gebührt das gleiche Recht !

(Hans Frhr. von Stackelberg)

Wir hätten Dich befreit

Von grünen Wiesen und Wind in der Mähne,
träum ich jede Nacht.
Um die Freiheit, nach der ich mich sehne,
haben Menschen mich gebracht.

Die Muskeln schmerzen, die Knochen tun weh,
doch Hilfe bekomme ich nicht.
Mit letzter Kraft ich aufrecht steh,
seh dem Tod schon ins Gesicht.

Nach all den Jahren im finsteren Loch,
nach dieser entsetzlichen Qual,
da möchte ich nur einmal noch
zur Wiese, ein letztes Mal

Das Gras, der Wind, so lang ist's her,
ich erinnere mich kaum.
Doch sehen und spüren werd ich es nicht mehr.
Was bleibt ,ist nur der Traum.

Wir trauern um Dich ,kleines Pferd,
es tut uns unendlich leid.
Dass wir von dem Unrecht nicht eher gehört.
Wir hätten Dich befreit....

Gewidmet dem kleinen weißen Pony dem jede Hilfe zu spät kam.

Stehe nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht.
Ich bin wie tausend Winde, die wehen.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht auf reifendem Korn.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn du aufwachst in des Morgens Stille,
bin ich der flinke Flügel-schlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.
Stehe nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort.
Ich bin nicht tot...

Gebet eines Pferdes:

Gib mir zu fressen, gib mir zu trinken und sorg' für mich,
und wenn des Tages Arbeit getan ist,
gib mir ein Obdach, ein sauberes Lager und einen nicht zu kleinen Platz im Stall.

Rede mit mir, denn oft ersetzt mir Deine Stimme die Zügel,
sei gut zu mir und ich werde dir noch freudiger dienen und dich lieben.
Reiß' nicht an den Zügeln, greif' nicht zur Peitsche, wenn es aufwärts geht,
schlage und stoße mich nicht, wenn ich dich mißverstehe,
sondern gib mir die Zeit, dich zu verstehen.

Halte mich nicht für ungehorsam, wenn ich deinen Willen nicht erfülle -
vielleicht sind Sattelzeug und Hufe nicht in Ordnung.
Prüfe meine Zähne, wenn ich nicht fressen mag -
vielleicht tut mir ein Zahn weh. Du weißt, wie das schmerzt.
Halftere mich nicht zu kurz und kupiere meinen Schweif nicht,
er ist meine einzige Waffe gegen Fliegen und Moskitos.

Und wenn es zu Ende geht, geliebter Herr,
wenn ich dir nicht mehr zu nützen vermag,
lasse mich bitte nicht hungern und frieren und verkaufe mich nicht.
Gib mir nicht einen fremden Herrn,
der mich langsam zu Tode quält und mich verhungern läßt,
sondern sei so gütig mein Herr und Gebieter,
und bereite mir einen schnellen und barmherzigen Tod,
und Gott wird es dir lohnen, hier und in Ewigkeit.

Als Gott das Pferd erschaffen hatte,
sprach er zu dem prächtigen Geschöpf:

"Dich habe ich gemacht ohnegleichen.
Alle Schätze der Erde liegen zwischen Deinen Augen.

Du wirst Deine Feinde werfen unter Deine Hufe,
meine Freunde aber tragen auf Deinem Rücken.

Du sollst der Sitz sein, von dem Gebete zu mir aufsteigen.
Auf der ganzen Erde sollst Du glücklich sein
und vorgezogen werden allen übrigen Geschöpfen,
denn Dir soll die Liebe werden des Herren der Erde.

Du sollst fliegen ohne Flügel und siegen ohne Schwert."


                                                             Koran

Der Herr der Pferde


Für jedes Pferd steht im Paradies ein große Truhe mit tausend goldenen Perlen. Behandeln die Menschen das Pferd auf der Erde gut, wird bei jeder Wohltat eine Perle herausgenommen. Wenn das Pferd gestorben ist und auf die ewige Weide kommt, zählt der Herr der Pferde die übriggebliebenen Perlen. Wer bei den Menschen Schlimmes erlebt hat, wird dann für die schlechte Erdenzeit entschädigt.

Eine schöne Holsteiner Schimmelstute kam eines Nachmittags am Gatter des Paradieses an. „Deine Truhe ist fast leer", sagte der Herr der Pferde, „du mußt ein gutes Leben gehabt haben." Die Stute nickte bedächtig. "Meine Besitzer haben alles für mich getan. Als ich Probleme mit den Hufen bekam, haben sie mich auf die Weide gestellt, damit meine Beine geschont wurden. Sie haben dafür gesorgt, daß ich jeden Tag laufen und toben konnte, und so wurde ich mit ihnen zusammen sehr alt. Und als die Stunde des Abschieds gekommen war, sind sie bis zur letzten Minute an meiner Seite geblieben." Die Stute schwieg einen Moment. „Ja, ich habe es sehr gut gehabt da unten."

„Such dir eine Weide aus", schlug der Herr der Pferde vor. „Ich brauche keine große Wiese", entgegnete die Stute, „gib die großen Weiden meinen Kollegen, die auf der Erde nicht so viele gute Tage gesehen haben."

Als nächstes stand ein großer Friesenwallach vor dem Paradies-Gatter. Auch er war sehr, sehr alt. So alt, daß seine schwarze Mähne grau geworden war, was man nur ganz selten sieht. „Auch bei dir finde ich nur noch wenige Perlen in der Truhe", sagte der Herr der Pferde. „Ich habe es sehr gut gehabt", sagte der Friese. „all die Jahre bin ich mit Liebe umsorgt worden. Und als die Stunde des Abschieds kam, ist mein Mensch bis zur letzten Minute an meiner Seite geblieben."

Dann kamen zwei braune Schulpferde angetrabt. „Wie ist es euch ergangen in der Reitschule?" fragte der Herr der Pferd. „Ich wundere mich, daß ich in eurer Truhe nur noch wenige Perlen sehe." „Das muß dich nicht wundern", sagten die Schulpferde, „unser Stallbesitzer hat uns helle Boxen bauen lassen, statt sich ein neues Auto zu kaufen. Weil wir bessere Trensen brauchten, hat er sogar auf den Urlaub verzichtet.

„Gab es denn nie Reitschüler, die häßlich zu Euch waren?" - „Manchmal schon", gaben die Schulpferde zu. „Aber die Liebe der Kinder hat uns immer wieder Mut gemacht." Die Braunen sahen den Herrn der Pferde an und sagten: „Wir haben es wirklich gut gehabt da unten. Und als die Stunde des Abschieds kam, hat uns der Stallbesitzer auf unserem letzten Weg begleitet."

Ein zierlicher, schwarzer Traberwallach kam jetzt auf das Paradies zu, kaum älter als vier Jahre. Sein Fell glänzte wie Seide, aber seine Augen waren müde und ohne Glanz.

„Warum bist Du hier, mein Freund?" fragte der Herr der Pferde. „Du bist noch zu jung zum sterben."
„Ich war keine gute Geldanlage", antwortete der Traber. „Auf der Trabrennbahn war ich zu langsam. Sosehr ich mich anstrengte, ich konnte nicht schneller laufen. Mein Besitzer sagte, ich sei zu teuer zum Durchfüttern und hat mich zum Schlachter bringen lassen."
Der Herr der Pferde öffnete die Truhe des Trabers und fand sie noch fast gefüllt bis zum Rand. „Das muß ein trauriges Leben gewesen sein", sagte er, „hast du nicht einmal eine schöne Kindheit gehabt?"
„Kindheit - was für ein wundervolles Wort", sagte der Traber versonnen. „Was bedeutet es?"
„Kindheit", sagte der Herr der Pferde, „das heißt mit anderen Fohlen über Wiesen galoppieren, im Spiel die Kräfte messen, sich wälzen und in Seen baden, seine Platz in der Herde suchen und Freunde finden. Man läßt doch die Pferde drei Jahre lang Kind sein, bevor die Arbeit beginnt. Hast Du das nicht erlebt?"
„Nein", sagte der Traber", für mich fing das Training mit einem Jahr an. Sie haben mir den Kopf mit Lederriemen zurückgezogen und die Zunge festgebunden, damit ich nicht galoppieren konnte. Als ich zu langsam war, haben sie mich mit Peitschen aus Stacheldraht geschlagen." „Warum tun sie das?" fragte der Herr der Pferde zornig. „Man kann viel Geld mit Wetten auf der Trabrennbahn verdienen", sagte der Traber, „mit einem schellen Traber kann man reich werden. Ich war leider ein schlechtes Geschäft."

Da führte der Herr der Pferde den kleinen Traber auf die große Paradiesweide mit Seen, die gefüllt war mit schimmerndem Himmelstaub, mit Plätzen aus goldenem Sand zum Wälzen und endlosen Wiesen zum Galoppieren. Alle Traber und die anderen Pferde, die von ihren Besitzern als Sportgerät mißbraucht worden waren, vergnügten sich darauf. Fasziniert blieb der Traber stehen. „Ist das Kindheit?" fragte er entzückt. „Lauf los und genieße sie", sagte der Vater der Pferde.

Er war voller Empörung über die Menschen, aber es kam noch schlimmer. Ein polnisches Schlachtpferd schleppte sich auf das Paradies zu, ein Bild des Jammers. Ein gebrochenes Bein hing schlaff herab, Blut sickerte aus vielen Wunden im Gesicht und an der Schulter. Das Maul war grausam geschwollen, weil das Pferd sich im Pferdetransporter halb wahnsinnig vor Durst die Zunge an den Wänden wund geleckt hatte.
Als der Herr die Truhe des Schlachtpferdes öffnete, fehlte nicht eine einzige Perle. „Wer hat es zugelassen, daß man dich so quält?" fragte er erzürnt.
„Die Politiker", antwortete das Schlachtpferd mit matter Stimme. „Sie könnten die Gesetze ändern, aber es interessiert sie nicht. Es geht nur ums Geld. Man verdient viel mehr, wenn man Pferde von Polen zum Schlachten bis nach Südfrankreich oder Italien bringt."
Der Herr der Pferde führte das Schlachtpferd auf seine größte und schönste Weide mit klaren, frischen Wasserquellen und Kräutern, die jede Wunde heilen. „Was ist das für ein prächtiger, goldener Ball über der Weide?" wollte das Schlachtpferd wissen.
„Das ist die Sonne. Kennst du sie nicht?" „Nein. Aber ich habe die Menschen davon reden hören", sagte das Schlachtpferd glücklich und ging zu den Quellen, um seine Durst zu löschen.
Da versammelten sich die Privat- und Schulpferde, die es gut gehabt hatten auf der Erde, und sagten zum Herrn der Pferde: „Es ist gut, daß unsere armen Freunde es hier so paradiesisch haben. Aber kommen ihre Peiniger ungeschoren davon?"
Sie bekommen ihre gerechte Strafe." „Welche?" wollten die Pferde wissen. „Sie müssen als Pferd zurück auf die Erde. Dort haben sie das gleiche zu erdulden wie die Tiere, die sie gepeinigt haben."
Der Herr der Pferde winkte ihnen, ihm zu folgen. Sie gingen lange Zeit über einen schmalen Pfad, bis sie an einen großen Platz gelangten, auf dem eine gewaltige Waage aufgebaut war. Jeder Mensch wurde vor diese Waage gerufen, und es wurden zwei Fragen gestellt. Ein Rennstallbesitzer stand gerade vor dem höchsten Gericht.
„Wer hat etwas Gutes über ihn zu berichten?" hieß die erste Frage. Es fanden sich einige, die auf der Trabrennbahn gewonnen hatten, die mit ihm gemeinsame Sache gemacht hatten, und sein Kampfhund, der von ihm gut behandelt worden war. Dann kam die zweite Frage: „Wer von den Trabern hat etwas gegen ihn vorzubringen?"
Da galoppierten alle seine Traber heran. Die, die hohe Preise gewonnen hatten und die, die er zum Schlachter geschickt hatte.
„Was habt ihr ihm vorzuwerfen?" fragte der Richter. „Er hat uns die Kindheit gestohlen", sagten die Traber. Sie stiegen auf die andere Waagschale und drückten sie mit ihrem Gewicht ganz nach unten.

Danach sahen die Pferde einen Politiker vor dem Gericht. Er fand eine ganze Anzahl von Menschen, die für ihn aussagten.
„Er wird sich geschickt herausreden - wie auf der Erde", befürchteten die Pferde, „da sind viele, die er mit Geld bestochen hat und die ihm wichtige Posten zu verdanken haben. Mindestens fünfzig Menschen. Wer wird gegen ihn aussagen?"
„Fünfzigtausend Schlachtpferde", sagte der Herr der Pferde, „er wird keine Chance haben..."

Ein französischer Dichter beschrieb im 18. Jahrhundert die Schöpfung des Pferdes wie folgt:

Nach der Erschaffung von Himmel und Erde, den Vögeln in der Luft, den Fischen im Wasser, hielt Gott es für geraten, dem Menschen eine höchste Gunstbezeugung zu erweisen: er schuf das Pferd. In der großartigen Abfolge der Schöpfung war der letzte Abschnitt, der des wahrhaft Vollkommenen, diesem herrlichen Geschöpf vorbehalten. Das Pferd war schneller als sonst ein Ding auf Erden; es ließ das flüchtige Wild hinter sich, es sprang höher als die Ziege und war ausdauernder als der Wolf. Der Mensch, umzingelt von Naturgewalten, die ihn zu vernichten suchten, von Tieren, schneller und stärker als er, wäre zum Sklaven geworden, hätte nicht das Pferd ihn zum König gemacht.-

Wie schön, daß es euch gibt

Ein Menschenleben ist lang, verglichen mit dem Euren, Ihr meine geliebten Wegbegleiter. Wie vermag ich mich an Euch zu freuen, die ihr heute mein Leben teilt und wie dankbar darf ich mich an die erinnern, die mir genommen wurden.
Genommen wurden auch weil ich Grenzen und Nöte nicht rechtzeitig zu erkennen vermochte und mich an einem von euch schuldig machte.
Meine Tränen waren aufrichtig und irgendwann folgte der Trost daß Schuld vielleicht vergeben werden kann, wenn Leiden Sinn erfüllt. Den Sinn, es selbst nie mehr zuzufügen und zu verhindern, daß andere dieselben Fehler wie man selbst nur dehalb erneut machen müssen, weil auch sie es nicht besser wissen.

Als Kind ward ihr mein Zufluchtsort, was konnte ich euch nicht alles flüsternd anvertrauen und durfte immer sicher sein, im Erzählen kam mir Trost oder Klarheit und ihr liebtet mich mit allen meinen kindlichen Nöten und meiner Zuneigung zu euch.
Was gab es Wichtigeres?
Und wie vollkommen durfte ich mich auf eurem Rücken fühlen, mein Wille genügte, wo meine Kraft nie gereicht hätte.
Gibt es eine tiefere Erkenntnis über die Macht des Geistes? Ihr habt mir Mut und Zuversicht geschenkt, mir gezeigt, daß Disziplin auch Lust sein kann, und daß Lüge und Unaufrichtigkeit nicht kurze, sondern gar keine Beine haben wenn ihr mitunter besser wusstet was ich dachte oder wollte, als ich mir selbst eingestand.
Es gab große Lehrer unter euch, die mir soviel mehr beibrachten als Lehrer in einer Schule. War ich ungerecht und ungeduldig so wurdet ihr unsicher, traurig oder zeigtet gar Furcht vor mir, die ich nur einen Bruchteil eurer Kraft habe und dann war ich beschämt und hatte wieder ein Stückchen mehr vom Leben begriffen.
Daß Bitten in eurer Welt erfolgreicher ist als Befehle, Gemeinsamkeit mehr ist als Nichtalleinsein, vornehme Gesinnung etwas anderes als Stolz, Stolz etwas anderes als Eitelkeit, Vertrauen die Basis der Kommunikation, Arbeit Quell der Freude sein kann, Zeit mit euch nicht verloren sondern nur Gewinn sein kann, echtes Glück kein Gefühl des Augenblicks, sondern lebhafte glückliche Erinnerung für das ganze Leben ist und daß ihr nicht in der Christnacht redet, sondern jeden Tag, wir Menschen müssten nur zuhören.
Ihr seid mir auch heute noch Lehrer, jeden Tag.

Du meine alte gute Stute, wie freundlich und doch konsequent kannst Du mich korrigieren, wenn ich wieder mal in Hektik bin und möchte, daß alles schnell geht.
Oder Du, mein sensibler Partner, der mich auffordert meine Gedanken, meinen Körper, ja selbst meinen Atem zu kontrollieren wenn ich reite.
Oder Du, die ich als wir uns kennenlernten gar nicht schätzte, was hast Du mich gelehrt über die Reiterei und darüber, daß ihr nicht nur stolz auf das Gelernte seid, sondern uns Menschen nur immer Freude machen wollt, wenn wir es nur verstehen uns zu freuen.
Wie oft habe ich in meinem Reiterleben von euch genommen, euch korrigiert weil ich dachte ihr müsstet etwas besser machen und so oft versäumt euch zu loben für das was ihr gut gemacht hattet.

Seltsam, wir Menschen können auch nur im Lob wachsen, unter Kritik oder Achtlosigkeit leiden wir genauso wie ihr, und auch wir wollen nicht benutzt, zum Mittel zum Zweck degradiert werden.
Eure Demut und Disziplin im Dienst für uns nehmen wir selbstverständlich, euer Verweigern verstehen wir dagegen nur als mangelnden Willen und suchen oft nicht nach der Ursache, obwohl - und auch das habt ihr mich gelehrt- ihr immer einen schwerwiegenden Grund habt unsere Wünsche nicht zu erfüllen.

Wenn ich nachdenke welche Verantwortung ich für euch trage, euer Leben und Leiden liegt allein in meiner Hand, so erscheint mir diese Hand von zweifelhaftem Wert, denn nach all den Jahrzehnten habe ich mich immer noch nicht zu jedem Zeitpunkt selbst in der Hand.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, sagt der kleine Prinz. Mit eurem großen Herzen seht ihr meine Zuneigung und verzeiht mir mein Versagen in unveränderlichem Vertrauen. In einer Welt die immer lauter und hektischer wird, ist es tröstlich zu erfahren, daß sanfte Hinweise, geduldige Gelassenheit, Gerechtigkeit und die Vision des Ziels genügen, um Wünsche zu realisieren.
Ihr seid nicht Mittel zum Zweck, ihr seid keine Gehilfen unseres Ehrgeizes und unserer Eitelkeit, ihr seid unsere Wegbegleiter zu uns selbst.

Ein Gedicht für Liebende:

Ich möchte Dich lieben, ohne Dich einzuengen;
Dich wertschätzen, ohne Dich zu bewerten,
Dich ernst nehmen, ohne Dich auf etwas festzulegen;
zu Dir kommen, ohne mich Dir aufzudrängen;
Dich einladen, ohne Forderungen an Dich zu stellen;
Dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen;
von Dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben;
Dir meine Gefühle mitteilen, ohne Dich für sie verantwortlich zu machen;
Dich informieren, ohne Dich zu belehren;
Dir helfen, ohne Dich zu beleidigen;
mich um Dich kümmern, ohne Dich verändern zu wollen;
mich an Dir freuen, so wie Du bist.

Wenn ich von Dir das gleiche bekommen kann,
dann können wir uns wirklich begegnen
und uns gegenseitig bereichern.

(Autor unbekannt)

Abschied

Seit Wochen bange ich um Dich. Oder mehr um mich ? Ich weiß es nicht, weiß nur dass diese Entscheidung bei Dir so unendlich schwer ist. Schon oft musste ich diese fürchterliche Entscheidung treffen und immer war sie schwer, selbst wenn sie nur noch schnelle Erlösung bedeutete. Doch Du hast einen besonderen Platz ganz tief in meinem Herzen eingenommen, der nur Dir gehören kann.

Ihr alle seid unvergleichlich, aber Du bist für mich die unvergleichlichste unter Deinen Artgenossen. Ich weiß noch, als wir uns kennen lernten: abweisend warst Du, voller Angst und dennoch stolz, schienst weder die Pferde noch die Menschen zu mögen (zumindest hast Du nach beiden getreten), bemühtest Dich gefährlich auszusehen und beim Führen auf Deinen Hinterbeinen tanzend uns Angst zu machen.

Ich weiß noch, wie Du in unserem Stall Einzug hieltst, anders kann man es nicht nennen, denn in all Deiner Unsicherheit betratest Du Dein neues Zuhause dennoch wie eine Königin.

Irgendwie war es seltsam, Du warst hier und ich wusste was Dir wichtig war und Du wusstest was mir wichtig war, wir brauchten keine Zeit um uns verstehen zu lernen, wir waren ganz selbstverständlich vertraut miteinander. Die Arbeit mit Dir war immer etwas Besonderes für mich, nie ein Muss, sondern immer ein Dürfen. Du hattest eine besondere Fähigkeit Dich mir mitzuteilen und gleichzeitig mir jeden Wunsch schon im Voraus zu erfüllen.


Jetzt stehe ich neben Dir und kraule Deine Stirn die Du so sanft gegen meine Hand schmiegst, eine Zärtlichkeit die nur uns beiden gehört und die wir beide genießen. In Deinen wunderschönen, großen glänzenden Augen sehe ich mein Spiegelbild; sehe mich darin klein, verzerrt und unbedeutend. Und doch habe ich die Verantwortung für Dich, die Pflicht Deine Interessen wahrzunehmen und damit auch diese entsetzliche Not nun über Dein Sterben bestimmen zu müssen. Wie gut ich Dich kenne, Deine Vorlieben und Deine Abneigungen... Du senkst den Hals, drehst den Kopf zu mir und steckst ihn unter meinen Arm.

In diesem Augenblick wird mir Dein tiefes Vertrauen und Deine Zuneigung zur Qual. Diese tiefe Nähe macht mir gleichzeitig schmerzhaft klar, wie weit wir dennoch voneinander entfernt sind, denn ich kann Dir nicht mitteilen, was mir durch den Kopf geht. Kann Dir nicht sagen, dass ich um Dich gekämpft habe und den Kampf verloren habe. Vielleicht spürst Du viel mehr, als ich ahne. Wahrscheinlich, denn schon oft habe ich mich gefragt, woher Du wusstest, was ich wollte oder worauf es ankam, wenn Du schon gehandelt hattest bevor ich Dich dazu auffordern konnte. Du, wir müssen Abschied nehmen, nicht heute, aber irgendwann werde ich Dich auf diesem letzten Weg begleiten müssen.

Das letzte was Du spüren sollst, soll meine Liebe zu Dir sein, nicht meinen Schmerz Dich zu verlieren. Ich will daran glauben, dass es einen Himmel für Euch gibt, dass Du ohne Schmerzen auf himmlischen Weiden frei und glücklich sein wirst, ich will mich üben in diesen letzten Tagen nicht mehr zu trauern, sondern nur dankbar zu sein für die gemeinsame Zeit. Welch ein Glück Euch achten, lieben und verstehen gelernt zu haben und nicht als Sportgerät missverstehen zu müssen. So ist meine Trauer eigentlich Glück, denn trauern kann nur derjenige, der liebt. Ich muss aufhören, um meinen Verlust zu bangen und stattdessen die Kraft aufbringen, Dir zuliebe diese für mich so schwere Entscheidung zu fällen. In meinem Herzen wirst Du immer weiterleben, an diesem ganz besonderen Platz, der nur Dir gehören kann.

Hinter dem Regenbogen

Es ist uns allen unbekannt
Und heisst das Regenbogenland
Wann immer ein Tier von uns geht
Und man die Welt nicht mehr versteht
Weiß man auch tief in seinem Herzen
Es ist befreit von allen Schmerzen

Und es genießt es, frei zu sein
Nur wer zurückbleibt ist allein
Nun kann es springen. laufen, spielen
Bis irgendwann eins von den vielen
Mit einem Male innehält
Erinnert sich , dass jemand fehlt

Egal, wo es jetzt gerade weilt
Beglückt kommt es herbeigeeilt
Dort, wo der Regenbogen endet
Ihr irgendwann euch wiederfindet.

Weine nicht um die Pferde

Weine nicht um die Pferde
Das Leben hat sie frei gemacht
Eine Million weißer Pferde
Für immer so zu sein

Weine nicht um die Pferde
Nun in Gottes Hand
Wie sie tanzen und stolzieren
Zu einem himmlischen Band

Sie sind für uns wie ein Geschenk
Das nie behalten werden darf
Wenn sie ihre Augen geschlossen haben
Für den ewigen Schlaf

Ihr Geist ist ungebunden (frei)
Mit silbernen Flügeln fliegen sie
Eine Million weißer Pferde
Dem blauen Himmel entgegen

Schau zum Himmel empor
Du wirst sie alle oben sehen
Die Pferde, die wir verloren
Die Pferde, die wir liebten

Mähnen und Schweife wehen
Sie galoppieren durch die Zeit
Sie waren niemals Dein
Sie waren niemals mein

Weine nicht um die Pferde
Sie werden eines Tages zurückkommen
Wenn unsere Zeit gekommen ist
Werden sie uns den Weg zeigen

Auf silbernen Flügeln werden sie uns nach oben tragen
Der Wärme der Sonne entgegen
Wenn unser Leben vorbei ist
Und die Ewigkeit begonnen hat

Wir werden über die Sonne springen
Und über den Mond tanzen
Ein Ballett von Pferden und Reitern
Auf dem Wind
In eine himmlische Zeit

Hörst Du das leise schnauben
Ganz nahe Deinem Ohr?
Weine nicht um die Pferde
Liebe DAS Eine, das hier ist

Weine nicht um die Pferde
Schaue auf mit Deinen traurigen Augen
Konntest Du sie nicht sehen
Als sie vorbeiflogen?

Eine Million weißer Pferde
Frei von Hunger und Schmerz
Ihr Geist ist freigelassen
Bis wir wieder reiten werden